In dieser dreiteiligen Serie sind wir bei Jörn Konrad zu Gast. Im ersten Teil gewährt der Künstler uns Einblicke in sein Leipziger Zuhause, in dem er mit seiner Familie lebt. Teil zwei zeigt Jörns Atelier, wo wir Bilder und Skulpturen bestaunen können. Im dritten Teil führt der Künstler uns durch seine Werkstatt. Dies ist der Ort, an dem er dem Holz seinen Leben einhaucht. Ein echter und tiefer Eindruck in Jörns Arbeitsweise.
Jörns Atelier ist wie ein kleines Museum. An allen vier Wänden hängen seine Bilder, davor stehen auf Tischen und Regalen die Skulpturen, die er während der letzten Jahre gefertigt hat. Bunte Holzzylinder schauen aus Kartons heraus und laden wie alles in diesem Raum zum Betrachten ein.
Auch die Gemälde aus seiner Studienzeit bewahrt Jörn in seinem Atelier auf. Hier geht es um das Reisen und um das Weg-, das Rauswollen, was in der damaligen DDR kein gern gesehenes Thema an der Kunsthochschule war. Jörn aber malte weiter, und zwar so wie er es wollte. In düsteren Farben und mit den Motiven, die ihn bewegten.
So entstanden zahlreiche weitere Werke, wie diese Holzskulpturen, die man nur entdecken kann, wenn man seine Augen auf die Stelle lenkt an der der große Schrank am Ende des Zimmers bald die Decke berührt. Doch nicht nur hier sind kleine Schätze versteckt.
Auch in dem Wandregal links daneben stößt man auf wundersame Dinge. Hier befinden sich weitere der bunten Zylinder, die zusammen eine Skulptur bilden sowie Jörns berühmte Kerzenleuchter. Die runden Holzständer sind mit einer Mulde versehen, die Platz für ein Teelicht bietet. Ihre spezielle Färbung erhalten sie durch ein mehrfaches Bearbeiten mit Aquarellfarben, die dann mit Clou Holzwachs in das Holz einpoliert werden. Jörn stellt diese Kerzenständer individuell nach Bestellung her. Deshalb ist jeder von ihnen ein einzigartiges Kunstwerk.
Ebenfalls einzigartig ist Jörns Arbeit für Die „Heiße Kartoffel“. Der Kommunikations- und Wirtschaftspreis wird jährlich an eine Person verliehen, die sich in besonderem Maße für Mitteldeutschland eingesetzt hat. Unter den Preisträgern in den letzten Jahren waren zum Beispiel Thomas de Maiziére, Hans-Dietrich Genscher und im vergangenen Jahr Dan Diner. Jedes Jahr pünktlich zum Event ziert die Skulptur, die sonst in Jörn Atelier steht das Foyer des Leipziger Gerichts. Zusätzlich fertigt Jörn auch immer noch eine kleine Version für den Preisträger an, die während des Abends verliehen wird.
An den Entwürfen für seine Werke und an seinen Zeichnungen arbeitet Jörn in einem kleinen Hinterzimmer. Hier findet sich ein langer Tisch, auf den das Licht der großen Fenster fällt und der voller Malutensilien liegt.
In Jörns Atelier gibt es so einiges zu bestaunen. Wer hierher kommt, bekommt einen spannenden Einblick in die Arbeit des Künstlers. Jörn ist nämlich ein toller Geschichtenerzähler und weiß Menschen nicht nur mit seiner Kunst, sondern auch mit Worten mitzureißen und zu begeistern.